Die Buchempfehlungen mit Kurzkommentar sind nach Gebieten geordnet.

Evolution

Calvin, William H., Spektrum der Wissenschaft Spezial: Leben und Kosmos

Conradt, Rüdiger, ‘Empirische Erkenntnislehre, Grundzüge einer allgemeinen Lehre vom Lernen auf der Basis der Erfahrungswissenschaften’, S. 31, Akademische Verlagsgesellschaft Frankfurt am Main (1973) Conradt zeigt, wie unsere Wahrnehmung mit all ihren Fehlleistungen und Stärken von der Umwelt abhängt, an die unsere Vorfahren sich im Lauf der Evolution anpassten.

de Duve, Christian, ‘Aus Staub geboren’, (1995), Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg Der Zellbiologe und Nobelpreisträger Christian de Duve erklärt die Evolutionstheorie aus dem Blickwinkel der Zellbiologie.

von Ditfurth, Hoimar, ‘Der Geist fiel nicht vom Himmel’, dtv sachbuch, München 1980. Ein scharfsinniger Überblick über die Evolution des Bewusstseins. Ditfurth zeigt, wie die Evolution neue raffinierte Organe hervorbringen kann, ohne zielgerichtet zu sein und er zeigt gleichzeitig, dass das Weltbild der meisten Tier völlig anders aussieht als das der Menschen. Unbedingt empfehlenswert!

Dunbar Robin, ‚Klatsch und Tratsch. Wie der Mensch zur Sprache fand‘, Bertelsmann Verlag

Eibl-Eibesfeldt, Irenäus, ‘Wider die Misstrauensgesellschaft’, Streitschrift für eine bessere Zukunft, PiperGmbH&Co. KG, München 1994 Eine kritische Betrachtung der menschlichen Gesellschaft aus der Sicht eines Zoologen. Ein Beispiel, wie Darwins Erkenntnisse heute auf andere Gebiete ausgedehnt werden, nämlich hier beim sogenannten `Sozialdarwinismus´.

Feustel Rudolf, ‘Abstammungsgeschichte des Menschen’, Gustav Fischer Verlag Jena 1990 Ein Klassiker, der einen guten Einblick gibt. Man beachte aber, dass sich in den letzten Jahren in diesem Gebiet viel getan hat. Insbesondere durch die Gentechnologie ergeben sich neue Möglichkeiten.

Kuckenburg, Martin, ‘Die Entstehung von Sprache und Schrift’, Ein kulturgeschichtlicher Überblick, DuMont Buchverlag, Köln 1990 Ein Klassiker. Auch wenn sich dieses Forschungsgebiet sehr rasch entwickelt gibt dieses Buch einen guten Überblick über die Fakten und die Argumentation.

Monod Jacques, ‘Zufall und Notwendigkeit – Philosophische Fragen der modernen Biologie’, (1991), Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG, München Der Nobelpreisträger Monod bringt die Argumente der Evolutionstheorie auf den Punkt.

Neuenschwander, Markus, ‘Die Gretchenfrage im 21. Jahrhundert. Was wissen wir? Woher kommen wir? Wohin wollen wir?’, (2021), Partitura Verlag Bern Wir Menschen sind auf uns selbst gestellt. Wenn wir die globalen Probleme lösen wollen, hilft uns niemand – kein Gott und keine Heilsbringerin. Wir sind allein auf unser Denken gestellt; das ist alles andere als eine zuverlässige Grundlage, denn unser Gehirn ist nichts als das Ergebnis eines langen Evolutionsprozesses. Mit unserem unzuverlässigen Denken lenken wir politisch das Weltgeschehen – nicht immer geschickt. Je besser wir unser biologisches Denken verstehen, desto besser gelingt uns die Gestaltung unserer Zukunft.
Dieser einfache, aber erhellende Gedankenbogen kann uns aus mancher Sackgasse helfen. Wie, das zeigt die vorliegende verdichtete Reise durch unser Dasein, veranschaulicht mit zahlreichen Geschichten, Begebenheiten – und konkreten Handlungsvorschlägen.

Schmid, Peter, ‘Evolution des Menschen’, Deutsches Institut für Fernstudien an der Universität Tübingen Professor Schmid der Universität Zürich ist einer der wenigen Europäer, die in Kenia Ausgrabungen durchführen darf und damit eine Kapazität ersten Ranges. Dieses Heft enthält eine Reihe von Artikeln und Forschungsberichten für Studenten.

Schrödinger Erwin, ‘Was ist Leben – Die lebende Zelle mit den Augen des Physikers betrachtet’, (1952), Piper Verlag GmbH, München Es ist überraschend, dass ein Physiker ein wegweisendes Werk zum Thema Leben schrieb. Beim Lesen stellt man aber fest, dass dies kein Zufall ist. Lassen Sie sich überraschen! Das Buch wird auch heute noch von Biologieprofessoren empfohlen.

Bewusstsein und Gehirnforschung

Calvin, William H., ‘Die Symphonie des Denkens – Wie Bewusstsein entsteht’, dtv, Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, (1989), München Calvin geht der Frage nach, “Wie aus dem Gehirn Geist wird”, und er bietet dem Leser eine schöne Sammlung an Gedankenanstössen. Das Denken als Synphonie setzt ein Taktgefühl voraus, wie man am Beispiel der Sprache leicht erkennt. Und dieses Taktgefühl ist eine Meisterleistung, die sich erst beim Menschen voll ausgebildet hat, wie Calvin vermutet, als die Menschen begannen, Steine gegen Feinde zu werfen.

Cruse / Dean / Ritter, ‘Die Entdeckung der Intelligenz – oder Können Ameisen denken?‘, C. H. Beck´sche Verlagsbuchhandlung (Oscar Beck), München, (1998) Was schon die einfachsten Tiere spielend erledigen, treibt Roboterbauer und Computerprogrammierer an den Rand der Verzweiflung. Dieses Buch beschreibt, wie die Künstliche-Intelligenz-Forscher von der Natur lernen können.

Dörner Dietrich, ‘Bauplan für eine Seele’, Rowohlt Taschenbuchverlag GmbH, Hamburg, (2001) Dörner beginnt mit einem ganz einfachen Roboter, der Wasser holen kann und verbessert diesen mit immer komplizierteren Regelkreisen Schritt für Schritt, bis er -so Dörner- eine Seele hat. Weil alle Schritte detailliert und sorgfältig erklärt werden, kommt ein recht umfangreiches Buch zustande, bei dem man einzelne Abschnitte auch nur überfliegen kann. Der letzte Schritt, nämlich zum Bewusstsein oder eben zur `Seele´, ist aber meiner Ansicht nach nicht wirklich überzeugend. Trotzdem: Ein origineller Ansatz, den man im Auge behalten muss.

Hofstadter Douglas R., (1979), ‘Escher Gödel Bach‘, Klett-Cotta, Stuttgart Ein Strauss origineller Ideen, lange Zeit in den Bestsellerlisten. Douglas Hofstadter, der langjährige Kolummnist des `Scientific American´ und `Spektrum der Wissenschaft´, verbindet hier die Werke dreier grosser Männer und findet immer wieder Selbstbezüglichkeit, die letztlich auch beim Ich-Bewusstsein den zentralen Punkt ausmacht. Ein Buch, das man geniessen muss!

Kossak Hans-Christian, ‘Hypnose Lehrbuch’, Beltz PVU

Roth Gerhard, ‘Aus Sicht des Gehirns‘ , (2003), Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main

Sacks Oliver, ‘Der Mann, der seine Frau mit dem Hut verwechselte’, (2001), Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Hamburg Man kann das menschliche Bewusstsein nicht verstehen, wenn man sich nicht mit dessen Störungen befasst. Der Neurologe Oliver Sacks bietet ein Gruselkabinett menschlicher Verrücktheiten. Wer dieses Buch gelesen hat, sieht den Menschen mit anderen Augen.

Singer Wolf, ‘Vom Gehirn zum Bewusstsein’, (2006), Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main Ein kleines lesenswertes Büchlein zur Frage, wie Bewusstsein entsteht.

Stamp Dawkins, Marian, ‘Die Entdeckung des tierischen Bewusstseins’, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1994. Eines der am sorgfältigsten und kritischsten geschriebenen Bücher überhaupt zur Frage des tierischen Bewusstseins. Stamp Dawkins zeigt die erstaunlichen (und wissenschaftlich belegten) Leistungen des tierischen Denkens, widerlegt aber gleichzeitig die Vorstellung, Tiere seien genau wie wir.

Ökonomie

Creutz Helmut, ‘Die 29 Irrtümer rund ums Geld‘, (2009), Signum Wirtschaftsverlag. 30-40% unserer täglichen Ausgaben sind direkte oder indirekte Zinsen, die zu einer Minderheit von Superreichen fliessen. Wir diskutieren täglich über die steigenden Krankenkassenprämien, über die Kosten des Sozialsystems und der Schule. Doch kaum jemand fragt sich, ob diese 30-40% Zinskosten eine sinnvolle und notwendige Ausgabe sind. Helmut Creutz macht auf diese Frage aufmerksam und lanciert die dringend nötige Diskussion.

Creutz Helmut, ‘Das Geldsyndrom – Wege zu einer krisenfreien Marktwirtschaft‘, (2001), Ullstein-Verlag.

Huber Joseph / Robertson James, (2007), ‘Geldschöpfung in öffentlicher Hand – Weg zu einer gerechten Geldordnung im Informationszeitalter‘, Verlag für soziale Ökonomie. Wer das Zinsproblem verstanden hat, findet hier eine überraschend einfache Lösung. Pflichtlektüre für alle, die sich mit Finanzpolitik befassen.

Kennedy Margrit, ‘Geld ohne Zinsen und Inflation – Ein Tauschmittel, das jedem dient‘, (2009), Goldmann Verlag München. Das Buch entstand in enger Zusammenarbeit mit Helmut Creutz. Kennedy erfuhr als Spezialistin für ökologische Architektur, dass viele höchst fragwürdige Entscheidungen in unserem Alltag durch unser Geldsystem geprägt sind. Sie schlägt einige Änderungen des Geldsystems vor, mit denen wir zu ökologisch besseren Entscheidungen gelangen könnten.
Ich wünsche mir, dass diese Vorschläge trotz der z. T. ziemlich radikal und feministisch geratenen Formulierungen ernsthaft diskutiert werden.

Kissling Hans, ‘Reichtum ohne Leistung – Die Feudalisierung der Schweiz‘, (2008), Rüegger Verlag Zürich Der ehemalige Chef des Statistischen Amtes des Kantons Zürich belegt anhand vieler Zahlen, dass die Schweiz schleichend zum Feudalismus zurückkehrt und zeigt auf, wie dadurch die Demokratie unterhöhlt wird. Das Buch schliesst mit einer Reihe von Vorschlägen, wie diese Entwicklung gestoppt werden könnte.

Mauch / Iten / von Weizsäcker / Jesinghaus, ‘Ökologische Steuerreform‘, (1992), Verlag Rüegger AG, Chur/Zürich. Wenn man die richtigen Bücher liest, ist man der politischen Diskussion um Jahrzehnte voraus. Ja, wenn die Politiker dieses Buch vor 19 Jahren ernst genommen hätten, wäre die Schweiz heute vielleicht führend in den Umwelttechnologien.

Müller Dirk, ‘Crashkurs – Weltwirtschaftskrise oder Jahrhundertchance? – Wie Sie das Beste aus Ihrem Geld machen’ ‘Mr. Dax’, Dirk Müller erklärt überzeugend, dass es in unserem Finanzsystem immer wieder Finanzkrisen geben muss. Er zeigt die Machtverhältnisse der Weltpolitik und gibt Ratschläge, wie wir Verluste vermeiden können. Wer Dirk Müller kennenlernen will, findet bei Youtube eine Reihe seiner Berichterstattungen und Interviews im Fernsehen.

Senf Bernd, (10. überarbeitete Auflage 2009) ‘Der Nebel um das Geld’, Verlag für soziale Ökonomie. Eine sehr klare Darstellung der Probleme unseres Geldsystems, insbesondere der Geldschöpfung und Zinsproblematik. Senf zeigt überzeugend, wie unser Geldsystem zwingend zu Wirtschaftskrisen, Ausbeutung der Umwelt, immer grösser werdenden sozialen Spannungen und wachsender Staatsverschuldung führt.

Senf Bernd, (2001), ‘Die blinden Flecken der Ökonomie’, Verlag für soziale Ökonomie.Ein allgemeinverständlicher Überblick über die Stärken und Schwächen der bedeutendsten Wirtschaftstheorien.

Mathematik

Barrow, John D., ‘Warum die Welt mathematisch ist’, (1996), Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München. Ein dünnes, aber ergiebiges Buch über die Geschichte und den Charakter der Mathematik, geschrieben auch für mathematische Laien. Spannend sind die Abschnitte über die Grenzen der Berechenbarkeit, die durch die Sätze von Gödel, Chaitin und Turing aufgezeigt werden.

Chaitin, J. Gregory, ‘The limits of mathematics – A course on information theorie and formal reasoning.’, (1998), Springer Verlag, Singapore Chaitins Arbeit ist durchaus vergleichbar mit den berühmten Sätzen von Gödel oder Turing, sie geht vielleicht sogar über diese hinaus. Ein wunderbares Buch über eines der rätselhaftesten Gebiete der Mathematik. Das Schöne daran ist, dass diese Rätsel auch für Laien sichtbar und nachvollziehbar sind.

Hofstadter Douglas R., (1979), ‘Escher Gödel Bach‘, Klett-Cotta, Stuttgart Ein Strauss origineller Ideen, lange Zeit in den Bestsellerlisten. Douglas Hofstadter, der langjährige Kolummnist des `Scientific American´ und `Spektrum der Wissenschaft´, verbindet hier die Werke dreier grosser Männer und findet immer wieder Selbstbezüglichkeit, die letztlich auch beim Ich-Bewusstsein den zentralen Punkt ausmacht. Ein Buch, das man geniessen muss!

Oloff Rainer, ‘Geometrie der Raumzeit – Eine mathematische Einführung in die Relativitätstheorie’, (1999), Vieweg, Braunschweig Das Buch ist geschrieben für Studenten der Mathematik oder Physik, die in einem einsemestrigen Kurs von zwei Doppelstunden plus Übungen die allgemeine Relativitätstheorie wirklich verstehen wollen. Oloff erklärt bei jeder Definition und jedem Satz, wozu er sie braucht. Die Erklärungen sind anwendungsorientiert und verständlich. Ein ausgezeichnetes Buch für Physikstudenten!

Singh Simon, ‘Fermats letzter Satz – Die abenteuerliche Geschichte eines mathematischen Rätsels’, (1998), Carl Hanser Verlag, München Wien Eine allgemeinverständliche Beschreibung, wie Mathematiker arbeiten, garniert mit einer Reihe unterhaltsamer Anekdoten.

Spektrum der Wissenschaft Spezial: ‘Das Unendliche’

von Randow, Gero, ‘Das Ziegenproblem – Denken in Wahrscheinlichkeiten’, (1992), Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg Sehr unterhaltsames allgemeinverständliches Buch über alltägliche Fehlüberlegungen aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Nebenbei werden die Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Bayes Erkenntnisformel sehr anschaulich erklärt.

Wickmann, Dieter, ‘Bayes-Statistik – Einsicht gewinnen und Entscheiden bei Unsicherheit’, (1990), Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, Mannheim Ein Mathematiklehrbuch zur Bayes Statistik für Profis.

Allgemeine Physik

Feynman, Richard P., ‘Vom Wesen physikalischer Gesetze’, (1977), Serie Piper. Betrachtungen eines grossen Physikers zu den Grundthemen der Physik: Gravitation, Beziehung zwischen Mathematik und Physik, Erhaltungssätze, Symmetrie, Unterschied zwischen Vergangenheit und Zukunft, Unbestimmtheit und Zufall, entdeckung neuer Gesetze.

Kosmologie

Barrow John D., ‘Theorien für Alles – Die Suche nach der Weltformel’, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, (1994), Reinbek bei Hamburg Allgemeine Betrachtungen, was eine ‘Weltformel’ überhaupt beihalten könnte und was eine gute Theorie von einer schlechten unterscheidet.

Davies Paul, ‘So baut man eine Zeitmaschine – Eine Gebrauchsanweisung’, (2001), Piper Verlag GmbH, München Der Physiker und Kosmologe Paul Davies spekuliert darüber, ob Zeitmaschinen theoretisch möglich sind. Bei seinen Ausführungen lernt der Leser die wichtigsten Gesetze der modernen Kosmologie kennen.

Harrison Edward R., ‘Kosmologie – Die Wissenschaft vom Universum’, Verlag Darmstädter Blätter, (1990), Darmstadt Eine sehr ausführliche und sorgfältige Erklärung, was es heisst, dass sich `das Universum ausdehnt´. Mit einfacher Mathematik und vielen schönen Grafiken werden die wichtigsten kosmologischen Modelle vorgestellt. Ideal als Einstieg in die Kosmologie für Nichtmathematiker.

Hawking Stephen W., ‘Eine kurze Geschichte der Zeit – Die Suche nach der Urkraft des Universums’, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, (1992), Reinbek bei Hamburg Der Bestseller und eines der berühmtesten populärwissenschaftlichen Bücher überhaupt. Viele Physiker schätzen allerdings andere Bücher als geeigneter ein.

Weinberg Steven: ‘Die ersten drei Minuten – Der Ursprung des Universums’, dtv Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, Sachbuch, (1977), München Eine spannende und allgemeine Einführung in das Standardmodell der Kosmologie von einem Nobelpreisträger. Ausführlich wird die Entdeckung der Rotverschiebung geschildert. Der Zusammenhang zwischen Teilchenphysik und Urknalltheorie wird verständlich. Allerdingserwähnt Weinberg sein Fachgebiet, Vereinheitlichung der starken und schwachen Wechselwirkung mit der elektromagnetischen Kraft, nur am Rande.

Spezielle Relativitätstheorie

Brandes Jürgen, ‘Die relativistischen Paradoxien und Thesen zu Raum und Zeit – Interpretationen der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie’, (1995), Verlag relativistischer Interpretationen – VRI, Karlsbad Eine wunderschöne Zusammenstellung aller Fragen, welche die Relativitätstheorie verwirrend machen. Z. B.: Garagenproblem, Woodsches Paradoxon, Deckelparadoxie, Ehrenfes-Paradoxie, Zwillingsparadoxon.
Brandes Lösung: Das Problem durchrechnen und feststellen, dass nichts widersprüchlich ist.

Einstein Albert, ‘Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie, gemeinverständlich’, Springer, (1916) Nach wie vor eine der besten Einführungen in die Relativitätstheorie, das Werk von ihrem Schöpfer selbst.

Selleri / Brandes et a., (1998) ‘Die Einsteinsche und Lorentzianische Interpretation der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie’, Verlag relativistischer Interpretationen – VRI, Karlsbad Als Einstein die Relativitätstheorie schuf, ging er bewusst der Einfachheit halber davon aus, der Weg von A nach B sei gleich lang wie der Weg von B nach A. Nur mit dieser Annahme ist das Relativitätsprinzip erfüllt. Die Autoren zeigen, dass auch andere Lösungen möglich wären, und dass diese Lösungen möglicherweise philosophisch interessante Implikationen hätten. Alle Formeln und Voraussagen aus Einsteins Theorie bleiben aber gültig. Es geht also nicht darum, die Relativitätstheorie zu widerlegen, sondern einen anderen Blickwinkel aufzuzeigen.

Sexl / Raab / Streeruwitz, ‘Materie in Raum und Zeit – Eine Einführung in die Physik, Band 3’, (1980), Sauerländer Wie alle Bücher von Sexl didaktisch hervorragend und sehr sorgfältig geschrieben. Eine erste Einführung in die moderne Physik auf Abitur- bzw. Maturitätsniveau. Weniger ausführlich als Sexl ‘Raum-Zeit-Relativität’, dafür enthält es auch noch andere Bereiche der modernen Physik auf sehr elementarem Niveau.

Sexl Roman, Schmidt Herbert K., ‘Raum-Zeit-Relativität’, (1989), Vieweg Studium, Braunschweig Wie alle Bücher von Sexl didaktisch hervorragend und sehr sorgfältig geschrieben. Eine erste Einführung in die moderne Physik auf Abitur- bzw. Maturitätsniveau. Etwas ausführlicher als Sexl ‘Materie in Raum und Zeit’.

Allgemeine Relativitätstheorie

Einstein Albert, ‘Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie, gemeinverständlich’, Springer, (1916) Nach wie vor eine der besten Einführungen in die Relativitätstheorie, das Werk von ihrem Schöpfer selbst.

Einstein Albert, ‘Grundzüge der Relativitätstheorie’, 5. Auflage Vieweg, (1969), Braunschweig

Epstein Lewis C., ‘Relativitätstheorie anschaulich dargestellt’, Birkhäuser , (1983), Basel Von diesem Buch bin ich begeistert! Ohne Mathematik zeigt Epstein, wie die Krümmung der Raumzeit zur Gravitationskraft führt, wie die Lichtablenkung an grossen Massen zustande kommt und wie schwarze Löcher funktionieren.

Jacobson Ted, ‘Thermodynamics of Spacetime: The Einstein Equation of State’, (06. Jun. 1995), University of Maryland, gr-qc/9504004 UMDGR-95-114 Jacobson zeigt in diesem bemerkenswerten Paper, wie die Einsteinschen Feldgleichungen aus dem 2. Hauptsatz der Thermodynomik abgeleitet werden können, wenn dQ als Energiefluss, T als Unruh Temperatur und dS als Oberflächenelement des Rindlerhorizonts interpretiert werden. Aufrufbar auf https://arxiv.org/abs/gr-qc/9504004.

Oloff Rainer, ‘Geometrie der Raumzeit – Eine mathematische Einführung in die Relativitätstheorie’, (1999), Vieweg, Braunschweig Das Buch ist geschrieben für Studenten der Mathematik oder Physik, die in einem einsemestrigen Kurs von zwei Doppelstunden plus Übungen die allgemeine Relativitätstheorie wirklich verstehen wollen. Oloff erklärt bei jeder Definition und jedem Satz, wozu er sie braucht. Die Erklärungen sind anwendungsorientiert und verständlich. Ein ausgezeichnetes Buch für Physikstudenten!

Sexl Roman u. Hannelore, ‘Weisse Zwerge – Schwarze Löcher’, (1979), Vieweg Studium, Braunschweig Wie alle Bücher von Sexl didaktisch hervorragend und sehr sorgfältig geschrieben. Ideal als erster Kontakt mit der allgemeinen Relativitätstheorie. Verwendet einige einfache mathematische Formeln.

Sexl Roman, Urbantke Helmuth, ‘Gravitation und Kosmologie – Eine Einführung in die Allgemeine Relativitätstheorie’, Spektrum Akademischer Verlag, (1995), Heidelberg Wesentlich schwieriger und anspruchsvoller als die anderen Bücher von Sexl. Richtet sich an Studenten, die sich eingehend mit dem Thema befassen wollen und über eine gute mathematische Grundausbildung verfügen.

Quantentheorie

Audretsch Jürgen / Mainzer Klaus (Hrsg), ‘Wieviele Leben hat Schrödingers Katze?’, Spektrum Akademischer Verlag, (1990), Heidelberg / Berlin / Oxford Verschiedene Autoren interpretieren die Quantentheorie anhand der aktuellen Experimente. Sehr anregend. Die entscheidenden Argumente sind aber nur nachvollziehbar, wenn man die Quantentheorie schon kennt und vor mathematischen Formeln nicht zurückschreckt.

Audretsch Jürgen (Hrsg.), ‘Verschränkte Welt – Faszination der Quanten’, (2002), WILEY-VCH, Weinheim Eine Sammlung anregender Artikel zum aktuellen Stand der Quantenforschung und ihren neuesten Anwendungen, die Quantenkryptographie und den Quantencomputer. Auch die Probleme bei der Interpretation werden geschildert und mit der Dekohärenztheorie wird eine mögliche Lösung angedeutet. Den vollen Genuss hat aber nur, wer die Quantentheorie schon kennt.

Camejo, Silvia Arroyo, ‘Skurrile Quantenwelt’, Springer, (2006), Berlin
Ein schöner Einstieg in die Quantentheorie und die grundlegenden Formeln. Die wichtigsten philosophischen Fragen und die vorgeschlagenen Lösungen dazu werden verständlich erklärt.

Feynman / Leighton / Sands, ‘Feynman Vorlesungen über Physik, Band III: Quantenmechanik’, (1988), Ouldenbourg, München / Wien Wer Physik studiert, kennt und schätzt Feynman. Sehr ausführlich, aber auch sehr originell und didaktisch geschickt erklärt der Nobelpreisträger die Quantenmechanik. Das Buch ist das Vorlesungsskript für die Grundvorlesung und setzt demgemäss ein wenig Mathematik voraus.

Feynman, Richard P., ‘QED – Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie’, (1992), Serie Piper Eine wunderbar einfache und anschauliche Erklärung der Quantenelektrodynamik (QED) von einem ihrer Begründer. Praktisch ohne Formeln, sondern alleine mit Pfeilen und Grafiken zeigt Feynmann, was bei der QED eigentlich gemacht wird. Ein Muss für alle, die sich für Quanten interessieren!

Gell-Mann Murray, ‘Das Quark und der Jaguar – Vom einfachen zum Komplexen – Die Suche nach einer neuen Erklärung der Welt’, (1994), Piper, München Der Nobelpreisträger und Entdecker der Quarks erklärt, wie aus einfachen Naturgesetzen (wie bei den Quarks) komplexe Strukturen (wie etwa ein Jaguar) entstehen.

Gribbin John, ‘Auf der Suche nach Schrödingers Katze – Quantenphysik und Wirklichkeit’, (1984), R. Piper GmbH & Co. KG, München. Gribbin erzählt die Geschichte der Quantenphysik und schildert, wie ihre Entdecker die neue Physik interpretierten.

Hey Tony / Walters Patrik, (1990), ‘Quantenuniversum’, Spektrum der Wissenschaft, Heidelberg Keine Entdeckung hat die Geschichte der Menschheit radikaler und rascher verändert als die Quantentheorie. Dies zeigen die Autoren an Hand einer Reihe von Anwendungen allgemeinverständlich und praktisch ohne Formeln. Man kann das 20. Jh. nicht verstehen, wenn man nie von der Quantentheorie gehört hat. Auf Interpretationsfragen wird kaum eingegangen.

Paul Harry, ‘Photonen- Eine Einführung in die Quantenoptik’, (1999), Teubner Studienbücher, Leipzig Etwas vom Besten, was zur Quantentheorie geschrieben wurde! Paul stellt die schönsten Experimente der Quantenoptik vor und analysiert scharfsinnig, weshalb die klassische Physik versagen muss. Die ideale Einführung für alle, die nicht nur rechnen, sondern die Natur auch verstehen wollen. Benützt nur sehr einfache Mathematik.

Rae Alastair, ‘Quantenphysik: Illusion oder Realität?’, (1996), Reclam Vielleicht die einfachste Erklärung zum Einstein-Podolsky-Rosen Experiment, die ich kenne.

Selleri Franco, (1990) ‘Die Debatte um die Quantentheorie’, Vieweg, Braunschweig Sellerie zeigt die Interpretationsprobleme, die durch die Quantentheorie aufgeworfen wurden und erklärt, wie sie von den Begründern der Theorie gelöst wurden und wie die Interpretationen heute z. T. mit Experimenten überprüft werden können. Dabei verwendet er ziemlich abstrakte Mathematik. Man kann zwar über die meisten Formeln hinweglesen, aber das Buch verliert dabei natürlich etwas.

Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, ‘Quantenphilosophie – Reihe Verständliche Forschung’, Neuser / Neuser-von Oettingen (Herausgegeber) Wer sich für die Philosophie hinter der Quantentheorie interessiert, findet hier ein breites Spektrum anregender Artikel, unter anderem von Schrödinger, Gamov, d´Espagnat, Cassidy und de Witt. Die Artikel sind kurz, prägnant und allgemeinverständlich und werden mit vielen schönen Grafiken illustriert.

Treichel Michael, ‘Teilchenphysik und Kosmologie – Eine Einführung in Grundlagen und Zusammenhänge’ Eine empfehlenswerte Einführung in die Quantenfeldtheorie und die Teilchenphysik für Physikstudenten. Die Kosmologie, insbesondere die kosmologischen Modelle werden nur sehr kurz abgehandelt. Die Grundvorlesungen des Mathematikstudiums werden vorausgesetzt.

Zeilinger Anton, ‘Einsteins Spuk – Teleportation und weitere Mysterien der Quantenphysik’ Eine auch für Nicht-Wissenschafter nachvollzierbare, lebendig geschriebene Schilderung der EPR Experimente und der Quantenteleportation von dem Physiker, der die Experimente selber durchgeführt hat.

Vereinheitlichende Theorien

Castell, Lutz / Ischebeck Otfried (Editors), ‘Time, Quantum and Information’, (2003), Springer, Berlin Vielleicht mein wertvollstes Buch: Aufbauend auf C.F. von Weizsäckers Ur-Hypothese versuchen verschiedene Autoren Ansätze, wie aus dem Nichts unser Universum entstanden sein könnte. Ein Ur ist eine Ja-Nein-Alternative. Nach der Quantentheorie gibt es bei so einer Alternative nicht nur Ja und Nein, sondern auch alle ihre Überlagerungen. Wird die Ur-Alternative mit den Methoden der Quantentheorie beschrieben, so ergibt sich die 3+1 dimensionale Raumzeit und bei weiteren Quantisierungen die Dirac-, die Klein-Gordon Gleichung und die homogenen Maxwellgleichungen, also Teilchen und Kräfte, wie wir sie kennen.

Davies Paul / Gribbin John, ‘Auf dem Weg zur Weltformel’, dtv, Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, (1996), München Ein anspruchsvolles und anregendes Buch. Die Autoren begnügen sich nicht damit, die Welt zu beschreiben, sie wollen sie auch verstehen. Dazu erklären sie diverse grosse Fragen der Relativitätstheorie und der Quantentheorie

Kaku Michio, Im Hyperraum – Eine Reise durch Zeittunnel und Paralleluniversen, (1998), Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH Vermischt mit vielen Anekdoten wird die Entwicklung der gekrümmten Geometrie in 4 und mehr Dimensionen erzählt und ihre Bedeutung für die Kosmologie und die Teilchenphysik erklärt. Leider erklärt Kaku die schwarzen Löcher falsch (mit der Entweichgeschwindigkeit, die nicht grösser als c sein darf) und die kosmische Rotverschiebung ebenfalls falsch als Dopplereffekt. Dennoch ein empfehlenswertes Buch.

Lyre Holger, ‘Quantentheorie der Information – Zur Naturphilosophie der Theorie der Ur-Alternativen und einer abstrakten Theorie der Information. Mit einem Geleitwort von Carl Friedrich von Weizsäcker’, (2004), mentis Verlag GmbH, Paderborn Lyre schildert den aktuellen Stand der Ur-Theorie von C.F. von Weizsäcker. Wie Castell ‘Time, Quantum and Information’ ein brillantes Buch, das viel Stoff zum Nachdenken liefert. Allerdings wird einiges an Mathematik vorausgesetzt.

Penrose Roger, ‘Computerdenken – Die Debatte um künstliche Intelligenz, Bewusstsein und die Gesetze der Physik’, (2002), Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg Ein Meister von der Front stellt seinen unkonventionellen und originellen Ansatz vor, die Gravitation mit der Quantentheorie zu verbinden. Hier findet man einige Leckerbissen, die sonst nirgends aufgetischt werden. Den vollen Genuss hat allerdings nur, wer die Quantentheorie schon kennt.
Das Buch ist brilliant für alle, die sich für Physik interessieren. Penrose´ Ideen zum Thema Bewusstsein sind allerdings kaum haltbar. Meines Wissens hat er diese seither selber verworfen.

Smolin Lee, ‘Three Roads to Quantum Gravity – a new understanding of space, time and the universe’, (2000), Phoenix Paperback, London Das grosse Rätsel der aktuellen Physik ist, wie die Gravitation mit der Quantentheorie vereinigt werden kann. Smolin erklärt die drei heute diskutierten Lösungsansätze: 1. Loop Quantengravitation, die von der allgemeinen Relativitätstheorie ausgeht, 2. die Stringtheorie, welche auf der Quantentheorie basiert und 3. eine Theorie, welche versucht, die grundlegenden Prinzipien der beiden Theorien zu verknüpfen. Auch für die, welche nicht gerne Englisch lesen, ein wunderschöner allgemeinverständlicher Überblick über den aktuellen Stand der Erkenntnis.

Spektrum Akademischer Verlag, (1995), Heidelberg, ‘Teilchen, Felder und Symmetrien – Reihe Verständliche Forschung’ Eine Reihe anregender Artikel zum Thema Teilchenphysik, ideal als Einstieg. Die Artikel sind kurz, prägnant und allgemeinverständlich und werden mit vielen schönen Grafiken illustriert.

von Weizsäcker Carl Friedrich, ‘Aufbau der Physik’, Carl Hanser Verlag, (1985), München Wien von Weizsäcker erklärt seine Urtheorie, die ich für einen der spannensten und vielversprechendsten Ansätze der philosophischen Physik halte. Siehe auch Lyre Holger ‘Quantentheorie der Information’ und Castell ‘Time, Quantum and Information’.

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