Schlecht Beraten Folge 23: Mars-Kolonisierung macht keinen Sinn

Ralph AeschimannBlog, Podcast, Schlecht Beraten3 Comments

Mars, unser planetarischer roter Nachbar, fasziniert uns seit Jahrtausenden. In der jüngeren Vergangenheit mehren sich die Stimmen, die fordern: Wir müssen den Mars besiedeln!

Diesen Schritt zu wagen, wäre irgendwie ziemlich cool. Aber ist das wirklich eine gute Idee? In der heutigen Folge diskutieren wir, warum die Antwort eher ein Nein ist – und Schuld sind für einmal nicht die Marsmännchen.

Die Kolonisierung des Mars ist einerseits eine logistische Hölle. Menschen zum Mars zu bringen und sie im absolut lebensfeindlichen Umfeld der Marsoberfläche überleben zu lassen, ist mit unserer heutigen Technologie so gut wie unmöglich.

Mars-Kolonisierung ist aber auch aus Sicht des Risikomanagements keine besonders gute Idee. Es stimmt, dass Habitate auf dem Mars eine Versicherungspolice gegen existenzielle Risiken sein könnten: Wenn die Menschheit auf der Erde ausgelöscht würde, gäbe es noch Überlebende auf dem Mars. Aber rational kalkuliert macht es viel mehr Sinn, Ressourcen in die Reduktion existenzieller Risiken anstatt in Mars-Kolonisierung zu stecken – wenn wir das Risiko einer existenziellen Katastrophe auf der Erde um nur 1% senken, ist der langfristige Nutzen davon viel grösser als der Schaden einer Verzögerung bei Weltraumkolonisierung.

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3 Comments on “Schlecht Beraten Folge 23: Mars-Kolonisierung macht keinen Sinn”

  1. Wohltuend, mal etwas Kritisches zur Marsbesiedlung zu hören.
    Ich plädiere dafür, übungshalber zuerst die Sahara nachhaltig bewohnbar zu machen. Das ist viel einfacher als den Mars zu besiedeln. Und das wäre auch echt cool!

  2. Ja. Die Marskolonisation ist viel Aufwand und wenig Nutzen. Es gab mal eine Science-Fiction-Kurzgeschichte „Das Marsungeheuer“ (1970) von Evan Hunter (englischer Originaltitel: Outside In The Sand, 1953), die die lebensfeindlichen Marsstürme thematisierte, durch die einer der beiden dort gelandeten Astronauten ums Leben kam. Dadurch war der andere Astronaut auf sich allein gestellt.

  3. Ich glaube, homo sapiens steht kurz (im Verhältnis Erdexistenz, Säugetiere, Mensch) vor der Ausrottung. Womöglich kann auf dem Mars eine Kolonie aufgebaut werden, unser Sonnensystem wird er aber nicht verlassen. Und das ist auch gut so:-)
    PS: Die Covidverschwörung mit der Reduktion auf 500 Mio. Bewohner, der Idee stimme ich natürlich auch zu. Schade halt, war es bloss eine weitere Verschwörung. Immerhin etwas naheliegender dargestellt, als die Chemtrails. Aber gibt bestimmt noch immer Leute, die nach wie vor überzeugt sind von diesen merkwürdigen Streifen am Himmel.

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