Eine Rezension zum Buch
„Warum landen Asteroiden immer in Kratern?“
„Wer das Busterbuch gelesen hat, ist schlauer, lustiger, vernünftiger und verrückter als vorher,“ verspricht Mark Benecke im Vorwort des Buches. Meine Umgebung wird zweifelsfrei bestätigen, dass ich diesen frappanten Wandel durchgemacht habe. Ähnliches winkt jedem, der den Theaterabend im Miller’s am 6. November besucht. Deshalb haben wir von den Skeptikern Schweiz diesen Anlass gesponsort.
Schlauer machen die vielen nützlichen Überlegungen, z. B., wie die Übertragung von Malaria durch Genmanipulation gestoppt werden könnte. Oder dass Wurstverkäufer in und auf ihren Handschuhen letztlich eine Bakterienzucht betreiben, und deshalb besser ohne Handschuhe arbeiten würden. Oder dass der Asteroid Psyche 10 Quadrillionen Dollar wert wäre, wenn er auf die Erde gebracht werden könnte.
Vernünftiger wird man durch die Feststellung, dass der Vollmond keinen Einfluss auf das Festplatten-Back-up hat. Oder dass Mister Spock aus der TV-Serie Star Trek auch nicht in der Lage wäre, bessere und schnellere Entscheidungen zu treffen. Denn um gut zu entscheiden, braucht man Emotionen und diese fehlen dem Herrn Spock ja bekanntlich.
Und verrückter machen wohl die durchaus wissenschaftlich fundierten Diskussionen, ob Engel Säugetiere sind oder ob Drachen Feuer speien können.
Was die Lustigkeit betrifft, ist einschränkend zu sagen, dass es sich um österreichische Lustigkeit handelt, die fliessend in die ebenfalls versprochene Verrücktheit übergeht. Das Österreichische an der Lustigkeit manifestiert sich primär in gehäuft verwendeten Fäkalausdrücken. Als deren Urheber habe ich Buster Florian Freistetter in Verdacht, der sich in dieser Hinsicht bereits mit seinen Büchern „Wie ein Arschloch das Universum neu erfand“ und „Das Universum ist eine Scheissgegend“ hervor getan hat. Zwar werden die Fäkalien bisweilen wissenschaftlich analysiert, wie etwa in den Kapiteln „Warum stinkt Bierschiss so ekelhaft?“ und „Warum ist Urin gelb und Kot braun?“ Auch ist es bestimmt nützlich zu wissen, dass neunzig Rinder in der deutschen Gemeinde Rasdorf durch Furzen eine Methan-Explosion verursachten, die das Stalldach wegsprengte und einer Kuh Verbrennungen zufügte. Und die Feststellung, dass Plattwürmer, die keine Partnerin finden, sich ihren Penis in den eigenen Kopf rammen und so eine Selbstbefruchtung auslösen, ist zwar widerlich, aber nicht fäkal. Wie widerlich, wie lustig oder wie verrückt man das findet, ist Geschmackssache.
Ich persönlich kann mir jedenfalls eine heimliche Freude nicht verkneifen, die hemdsärmlige Art der Science Busters ausgerechnet in Miller’s Studio zu sehen, das ja ursprünglich der Pferdestall der Mühle war. An diesem Ort, an dem ich als kleiner Junge auf dem Fuhrwerk versteckt den Fuhrleuten beim Fluchen zuhörte, nun Jahrzehnte später eine Gruppe gestandener Wissenschaftler dieselben Ausdrücke verwenden zu hören, erfüllt mich mit nostalgischer Wärme.
Das Buch „Warum landen Asteroiden immer in Kratern?“ ist erhältlich im Carl Hanser Verlag.