Was bedeutet es, skeptisch zu sein, kritisch zu denken? Im Detail lässt sich zwar länger über die Frage debattieren, was genau kritisches Denken ist1. Meistens aber ist der Kontext, in dem kritisch gedacht wird, recht klar: Wenn Behauptungen, Ideen und Lehren den Anspruch erheben, faktisch wahr zu sein, wird hinterfragend geprüft, ob das, was behauptet wird, mit dem, was wir wissenschaftlich wissen, kompatibel ist. Es liegt dadurch fast in der Natur der Sache, dass wir kritisch denken, dass wir skeptisch sind, wenn aussergewöhnliche Behauptungen aufgestellt werden, die sich von dem wissenschaftlich fundiertem Wissenscorpus abheben oder sogar im Gegensatz dazu stehen. Eine kritische Auseinandersetzung mit solchen Behauptungen legt denn auch recht oft den Schluss nahe, kritisch-wissenschaftlich gesehen treffe das, was behauptet wird, nicht zu.
Das Ganze hat also einen durchaus «negativen» Einschlag. Skeptisch zu sein bedeutet nicht einfach, einfache Wissenschaftskommunikation zu betreiben («Forscher haben herausgefunden, dass…»), sondern eben explizit Dinge zu thematisieren und zu kritisieren, die aus wissenschaftlicher Sicht problematisch sind.
Erklärtes Ziel von uns Skeptikerinnen und Skeptikern ist aber nicht nur, zu klären, ob etwas eher stimmt oder eher nicht stimmt. Es geht uns auch und vor allem darum, kritisches Denken als Werkzeug der rationalen Welterkundung anzupreisen und dadurch Leidenschaft für Wissenschaft zu wecken. Ist der skeptische «Negativismus» dafür die falsche Strategie? Ein paar Gedanken für und gegen den kritisierenden Ansatz.
Contra: Die Fronten verhärten sich
In der Idealvorstellung setzt sich der zwanglose Zwang des besseren Argumentes wie von Zauberhand durch: Wir sind alle vernunftbegabt und gewillt, rational zu streiten mit dem Ziel, die besseren von den weniger guten Argumenten zu trennen.
In Tat und Wahrheit ist die Situation recht weit entfernt von diesem Ideal. Wir Menschen funktionieren in aller Regel so, dass wir lieber Informationen wahrnehmen, die unsere Standpunkte stützen und, dass wir Informationen generell lieber so interpretieren, dass unsere Position bestätigen2. Der «negative Ansatz» kann in diesem Sinne dazu führen, dass Kritik an Ideen und Lehren zur Folge hat, dass jene, die diese Ideen und Lehren verfechten, sich in ihrer Position gestärkt fühlen. Beispielsweise, indem der «Angriff» so gedeutet wird, dass jene, die die Kritik äussern, einfach die Wahrheit leugnen, generelle Schlechtmacher und Spielverderber sind, oder sonstige unlautere Motive haben (z.B., dass im Hintergrund irgendwelche finanzstarke Lobbies die Kritik pekuniär unterstützen).
Die Tendenz, lieber Bestätigung als Widerspruch zu empfinden, kann aber genauso die skeptische Seite betreffen: Es ist denkbar, dass Informationen zu wenig wohlwollend oder zu wenig ergebnisoffen interpretiert werden, wenn ein unliebsames Thema besprochen wird. Zumindest prinzipiell sollten skeptisch Eingestellte mit dieser Art verzerrten Denkens umzugehen wissen (d.h., kritisch auch sich selber hinterfragen), aber am Ende des Tages bleiben auch «eingefleischte» Skeptikerinnen und Skeptiker Menschen und damit dem unsystematischen menschlichen Denken ausgesetzt.
Contra: Es wirkt unsympathisch
Es mag etwas banal klingen, aber: Wer skeptisch denkt und handelt, läuft Gefahr, recht bald das Arschloch zu sein. Für Aussenstehende, die mit den konkreten Themen an sich wenig zu tun haben, ist das Bild manchmal ein solches, dass irgendwelche verbohrten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Leute fertig machen wollen, die es nur gut meinen. Man mag einwenden, dass die Motivation skeptisch denkender Leute nicht ist, jemanden fertig zu machen, sondern, Behauptungen auf den Grund zu gehen. Der Eindruck der unsympathischen, arroganten Besserwisser, die anderen ihr vielleicht nicht ganz wissenschaftliches, aber letztlch harmloses Vergnüngen nicht lassen können, bleibt bestehen3.
Contra: Jemand fühlt sich immer verletzt
Das alte Diktum, dass niemand ein Recht darauf hat, sich nicht beleidigt zu fühlen, trifft im Grunde natürlich nach wie vor zu. Dir gefällt nicht, was ich zu sagen habe? Pech gehabt.
So einfach ist es dann aber doch nicht. Die meisten von uns laben sich nicht an der Idee, andere Menschen zu kränken und zu beleidigen, aber de facto passiert genau dies – ungewollt – oft. Ein Stück weit kann hier sicher argumentiert werden, dass Menschen manchmal dazu tendieren, allzu schnell verletzt zu sein, um die Diskussion und die Auseinandersetzung mit den Argumenten abzuklemmen (vgl. vorherigen Abschnitt). Aber sehr oft handelt es sich um ein aufrichtiges, wahrhaftiges Gefühl der Kränkung, der Verletzung. Man stelle sich folgendes Szenario vor: Eine Skeptikerin diskutiert mit einem Homöopathen. Der Homöopath heisst Peter.
Peter ist 47 Jahre alt. Er war nicht immer Homöopath: Die erste knapp 25 Berufsjahre verbrachte er als Buchhalter. Vor ein paar Jahren spürte er aber, dass sein Beruf ihn nicht mehr erfüllt (vielleicht hatte auch die Scheidung etwas mit dieser Sinnkrise zu tun). Peter ging es in diesen Wochen der Unrast nicht gut, und Freunde rieten ihm zu Homöopathie: Ein sanftes Heilmittel, das, sollte es nicht helfen, auch nicht schadet. Warum nicht, daschte sich Peter – und siehe da, die unscheinbaren Kügelgchen halfen. So sehr sogar, dass er sich wunderte, warum er sie zuvor nie ausprobiert hatte. Er begann, sich weiter zu informieren, seine Neugier stieg. In der Drogerie um die Ecke wurde er bald zum gern gesehenen Gast – selten gibt es Kunden, die so voller Neugier nach den Mechanismen hinter den sanfteren Heilmitteln fragen und staunend wie ein kleines Kind zuhören. Eines morgens wachte Peter mit einer verrückten, aber doch so klaren Idee auf: Warum das, was er so positiv mit Homöopathie erlebt hat, nicht auch anderen Menschen näherbringen? Warum Homöopathie nicht zum Beruf machen? Nach langem Ringen (nach einem Vierteljahrhundert als Buchhalter überlegt man sich derart riskante Entscheidungen ganz genau) hat sich Peter für das grösste Abenteuer seines Lebens entschieden. Er schmeisst seinen Job, macht eine Ausbildung zum Homöopathen und eröffnet eine kleine Praxis. Das erste Jahr war hart und entbehrungsreich. Von Ferien konnte keine Rede sein, und im Grunde war kein Tag ein freier Tag. Das war für Peter aber kein Problem, denn sein Antrieb, seine Motivation schien fast unerschöpflich – all die positiven Erlebnisse mit seinen Patientinnen und Patienten liessen ihn Tag für Tag wissen, dass er das Richtige macht. Zu sehen, wie Menschen in Not dank der Globuli wieder zu Gesundheit, Mut und Kraft kommen, hat in Peter ein Feuer geweckt, wie er es seit vielen Jahren nicht mehr gespürt hatte.
Nun debattiert also diese Skeptikerin mit Peter, und sie will ihm klarmachen, dass aus «wissenschaftlicher» Sicht Homöopathie nur ein Placebo-Effekt sei, und es darüber hinaus keine eigentlichen heilenden Kräfte gebe.
Ist es nicht nachvollziehbar, dass sich Peter bis ins Mark angegriffen und erschüttert fühlt, dass er schockiert darob ist, dass jemand so etwas Gutes und Wohliges kaputtmachen will?
Pro: Die Gefahren und Probleme sind real
Skeptisch eingestellte Leute beklagen, dass viele Menschen eine distanzierte bis ablehnende Haltung gegenüber Wissenschaft und einem rationalen, auf Wissenschaft aufbauenden Weltbild haben. Das entscheidende Problem ist dabei nicht, ob ein Individuum etwas glaubt oder nicht – niemand will irgendjemandem etwas aufzwingen. Es geht um die potenziell weitreichenden Folgen wissenschaftsverneinender und -apathischer Einstellungen.
Unser Alltag ist auf vielfältige Art von Wissenschaft durchtränkt, und Wissenschaft ist ein Pfeiler – wenn nicht das Fundament – unserer modernen Gesellschaft. Gleichzeit ist Wissenschaft ein sehr zartes und zerbrechliches System. Dass Wissenschaft den Stellenwert in unserer Gesellschaft hat, den sie hat, ist kein unumstössliches Naturgesetz. Wissenschaft besteht nur, weil eine hinreichende Menge an Menschen sich für Wissenschaft und für ihre gesellschaftliche Entfaltung einsetzen. Dass wir Kindern in der Schule ein (mehr oder weniger) wissenschaftlich fundiertes Weltbild beibringen, dass wir an Hochschulen wissenschaftlich lehren und forschen, dass wir als politische Gemeinschaft Wissenschaft finanzieren und Wissenschaft in unsere Entscheidungsfindung einfliessen lassen – all dies sind einzig und allein menschliche Handlungen.
Im Moment hat Wissenschaft noch eine genug fundierte Akzeptanz, dass wir realistischerweise nicht erwarten müssen, ein neues anti-wissenschaftliches Zeitalter stehe kurz bevor. Gleichzeitig darf aber nicht vergessen gehen, was genau diese breite noch vorhandene Akzeptanz von Wissenschaft ist: Einzig und allein die Summe individueller, wandelbarer Werte und Einstellungen. Es gibt keinen Grund, warum sich diese Werte und Einstellungen nicht in einem Masse und in einer Anzahl verändern können, dass die Akzeptanz von Wissenschaft abnimmt; sei es in Form zunehmender anti-wissenschaftlicher Haltungen, sei es in Form zunehmenden Desinteresses an Wissenschaft; sei es zu unseren Lebzeiten, sei es zwischen Generationen; sei es durch kollektive Apathie gegenüber Wissenschaft, sei es durch konzertierte Anstrengungen anti-wissenschaftlicher Partikularinteressen. Unsere soziale Realität ist fundamental sozial hergestellt, und kann damit auch prinzipiell fundamental umgebaut werden.
Gibt es auch konkrete Beispiele, bei denen anti-wissenschaftliche oder wissenschafts-apathische Haltungen Folgen haben? Ja. Zwei Beispiele:
- Impfgegnerschaft: Impfungen gehören zu den grössten medizinischen Errungenschaften der Menschheit. Sie helfen erwiesenermassen so gut wie fast keine andere Massnahme, Infektionskrankheiten zu bekämpfen4. Darüber hinaus haben Impfungen weitere positive Effekte, z.B. gesamtgesellschaftlicher Wirtschaftswachstum und Reduzierung von Armut5. Eine der grössten Geisseln der Menschheit, die Pocken, konnte in einem weltweit koordinierten Impf-Effort ausgelöscht werden6.
Trotz dieser eindeutigen Erfolge hat sich in den letzten Jahrzehnten eine diffuse Anti-Impf-Bewegung herausgebildet, bestehend aus organisierten Gruppen, aber auch vielen verunsicherten Eltern, die Angst haben, ihren Kindern durch Impfungen zu schaden7. Diese diffuse Bewegung argumentiert typischerweise mit einer handvoll Argumente, die sich oft wiederholen, und einerseits Ausdruck von Ungewissheit, andererseits aber auch schlicht von logischen Fehlschlüssen sind8. Diese diffuse Anti-Impf-Bewegung hat sehr wahrscheinlich dank des Internets einen zusätzlichen Aufschwung erlebt, da online sehr viele unzuverlässige und falsche Behauptungen rund um Impfungen zu finden sind9. Wenn auch die Impfraten im Allgemeinen eher stabil bleiben, hat Impfablehnung messbare negative Effekte: Dank vereinzelter ungeimpfter Gruppen haben bestimmte Viren einen idealen Nährboden, um übertragen zu werden10. Einerseits sind ungeimpfte Menschen viel anfälliger für eine Infektion, und andererseits übertragen sie die Viren stärker, sodass auch geimpfte Menschen stärker Viren ausgesetzt sind. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass Geimpfte sich anstecken (eine Impfung bedeutet nicht, dass es unmöglich ist, sich anzustecken, sondern, dass die Wahrscheinlichkeit des Krankheitsausbruches, der Schwere der Symptome sowie der Übertragung der Viren auf andere stark gesenkt wird. - HIV-AIDS-Ablehnung: Das humane Immundefizienz-Virus, abgekürzt HI-Virus oder HIV, verursacht nach einer Latenzphase AIDS. Unbehandelt führt AIDS in der Regel zum Tod. Trotz verbesserter Therapierbarkeit (aber nicht Heilbarkeit) sind im Jahr 2012 geschätzte 1.6 Millionen Menschen an AIDS gestorben11. HIV und AIDS sind intensiv untersuchte und entsprechend gut verstandene Phänomene. Mittlerweile ist es sogar gelungen, den Ursprung der AIDS-Pandemie in Kinshasa (in der heutigen Demokratischen Republik Kongo) der 1920er Jahre zu verorten12.
Trotz dieses hohen Grades der wissenschaftlichen Untersuchtheit von HIV und AIDS gibt es Gruppen, die behaupten, HIV verursache AIDS nicht, oder, es gebe das HI-Virus überhaupt nicht13. Diese Ablehnung der wissenschaftlichen Erklärung von HIV und AIDS ist geprägt von verschwörungstheoretischen Argumenten und wissenschaftlich falschen Behauptungen14. Auch Menschen, die selber HIV-Positiv sind, lehnen bisweilen den Zusammenhang zwischen HIV und AIDS ab15. Ähnlich wie bei Impfungen scheint das Internet ein Katalysator für die HIV-AIDS-Ablehnung zu sein16. Meistens sind Individuen oder kleinere Gruppen von Menschen von der Ablehnung des HIV-AIDS-Zusammenhanges betroffen, aber es gibt auch Fälle mit deutlich grösserem Ausmass. Der wohl bekannteste Fall ist die HIV-AIDS-Ablehnung des südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki während seiner Amtszeit von 1999 bis 20081718. Unter Mbeki wurden anti-retrovirale Behandlungen verzögert oder ganz gestoppt, was über 330’000 Menschenleben kostete19.
Pro: Die kritisch-wissenschaftliche Methode wird durchgespielt
Der negativ-kritische Ansatz hat gegenüber einer rein positiven Kommunikation einen entscheidenden Vorteil: Bei jedem Beispiel, das einer kritischen Prüfung unterzogen wird, wird die Art und Weise, wie das Werkzeug des kritischen Denkens und damit der wissenschaftlichen Methode funktioniert, durchgespielt.
Das bedeutet, dass dadurch, dass etwas wissenschaftlich-kritisch hinterfragt und geprüft wird, Schritt für Schritt durchdekliniert wird, wie wir wissenschaftliches von nicht-wissenschaftlichem Vorgehen unterscheiden können. Es geht also im Kern darum, dass begründet wird, warum etwas aus kritisch-wissenschaftlicher Perspektive als eher wahr oder eher falsch eingeschätzt wird. Das bedeutet, dass das Ziel von Skeptikerinnen und Skeptikern demonstriert wird: Es geht nicht darum, zu bestimmen, was stimmt und was nicht, sondern darum, aufzuzeigen, wie wir zuverlässig in Erfahrung bringen können, was eher stimmt und was eher nicht.
Fazit: Skeptisch sein ist kein Zuckerschlecken, aber auch nicht bitter
In diesem Text sind nur einige wenige Aspekte rund um den «negativen» Ansatz des kritischen Skeptizismus festgehalten; sowohl die Pro-, als auch die Contra-Liste liesse sich noch stark erweitern.
Das vielleicht leicht paradoxe Ansinnen von Skeptikerinnen und Skeptikern, über kritisch-negative Botschaften (Ideen und Behauptungen hinterfragen) etwas Positives (Verständnis von und Leidenschaft für Wissenschaft) vermitteln zu wollen, ist mit Problemen behaftet – und scheint gleichzeitig aber auch notwendig.
Quellen
- Ein Vorschlag ist hier zu finden: http://www.skeptiker.ch/themen/was-ist-kritisches-denken/ [↩]
- Vgl. hierzu die kleine Einführung in die Thematik der kognitiven Verzerrungen: http://www.skeptiker.ch/themen/kognitive-verzerrungen/ [↩]
- Vgl. eine etwas längere Reflexion zu dieser Problematik unter http://www.skeptiker.ch/alles-umsonst/ [↩]
- Andre, F., Booy, R., Bock, H., Clemens, J., Datta, S., John, T., … Schmitt, H. (2008). Vaccination greatly reduces disease, disability, death and inequity worldwide. Bulletin of the World Health Organization, 86(2). Retrieved from http://www.who.int/bulletin/volumes/86/2/07-040089/en/ [↩]
- Bloom, D. E., Canning, D., & Weston, M. (2011). The value of vaccination. Advances in Experimental Medicine and Biology, 697, 1–8. doi:10.1007/978-1-4419-7185-2_1 [↩]
- Fenner, F., Henderson, D. A., Arita, I., Jezek, Z., Ladnyi, I. D., & Organization, W. H. (1988). Smallpox and its eradication. Retrieved from http://apps.who.int//iris/handle/10665/39485 [↩]
- Blume, S. (2006). Anti-vaccination movements and their interpretations. Social Science & Medicine, 62(3), 628–642. doi:10.1016/j.socscimed.2005.06.020 [↩]
- Jacobson, R. M., Targonski, P. V., & Poland, G. A. (2007). A taxonomy of reasoning flaws in the anti-vaccine movement. Vaccine, 25(16), 3146–3152. doi:10.1016/j.vaccine.2007.01.046 [↩]
- Kata, A. (2010). A postmodern Pandora’s box: Anti-vaccination misinformation on the Internet. Vaccine, 28(7), 1709–1716. doi:10.1016/j.vaccine.2009.12.022 [↩]
- Offit, P.A. (2012). Deadly Choices: How the Anti-Vaccine Movement Threatens Us All. New York: Basic Books. [↩]
- http://www.who.int/gho/hiv/epidemic_status/deaths_text/en/ [↩]
- Faria, N. R., Rambaut, A., Suchard, M. A., Baele, G., Bedford, T., Ward, M. J., … Lemey, P. (2014). The early spread and epidemic ignition of HIV-1 in human populations. Science, 346(6205), 56–61. doi:10.1126/science.1256739 [↩]
- Nattrass, N. (2010). Still Crazy After All These Years: The Challenge of AIDS Denialism for Science. AIDS and Behavior, 14(2), 248–251. doi:10.1007/s10461-009-9641-z [↩]
- Kalichman, S. C., & Nattrass, N. (2009). Denying AIDS: Conspiracy Theories, Pseudoscience, and Human Tragedy. New York: Copernicus. [↩]
- Kalichman, S. C., Eaton, L., & Cherry, C. (2010). “There is no proof that HIV causes AIDS”: AIDS denialism beliefs among people living with HIV/AIDS. Journal of Behavioral Medicine, 33(6), 432–440. doi:10.1007/s10865-010-9275-7 [↩]
- Smith, T. C., & Novella, S. P. (2007). HIV Denial in the Internet Era. PLoS Med, 4(8), e256. doi:10.1371/journal.pmed.0040256 [↩]
- Specter, M. (2007, March 5). THE DENIALISTS. Retrieved October 15, 2014, from http://www.newyorker.com/magazine/2007/03/12/the-denialists [↩]
- Wang, J. (2008). AIDS denialism and “The humanisation of the African.” Race & Class, 49(3), 1–18. doi:10.1177/0306396807085898 [↩]
- Chigwedere, P., Seage, G. R., Gruskin, S., Lee, T.-H., & Essex, M. (2008). Estimating the lost benefits of antiretroviral drug use in South Africa. Journal of Acquired Immune Deficiency Syndromes, 49(4), 410–415. [↩]
5 Comments on “Warum immer so negativ?”
Pingback: “Warum immer so negativ?” Das Für und Wider der skeptischen Betrachtungsweise @ gwup | die skeptiker
Skeptiker sind negative Denker? Ein totaler Unfug, weil man nicht positiv oder negativ denken kann. Denken kann logisch, kongruent, unlogisch etc. sein. Ein häufiger Kategorienfehler. Wenn z.B. etwas Schlimmes droht, dann kann ich hoffen statt eben fälschlicherweise „positiv denken“. Beispiel: kann ich aus dem Stand einen 20m Graben überspringen. Denke positiv und springe :-((, Der skeptische oder kritische hinterfragende Mensch lebt im Beispiel garantiert änger.
Entschuldigung…gemeint ist natürlich …garantiert länger.
Ein anregender Artikel zum kritischen Denken. Das Beispiel mit den Impfgegnern finde ich allerdings nicht ganz gelungen. Es existieren mittlerweile zahlreiche wissenschaftlich fundierte Quellen, die auf die Schädlichkeit dieser schulmedizinischen Maßnahme aufmerksam machen. Diese stellen sicherlich keine Mehrheit dar, aber das muss in einer kapitalistischen Gesellschaft auch nicht erwartet werden. Das Impfen ist nuneinmal ein Milliardengeschäft. Ob man dies direkt in die Ecke der Verschörungstheorien schieben möchte ist jeden selbst überlassen – genauso wie es jedem selbst überlassen ist, ob er seinen Kopf nutzt oder eben nicht.
Abschließend möchte ich noch auf das Konzept der kognitiven Dissonanz aufmerksam machen, die im Zusammenhang mit kritischem Denken nicht unerwähnt bleiben sollte. Vor einigen Jahren wollte ich noch nicht glauben, dass die medizinische Industrie Maßnahmen auf den Markt bringt, die Menschen schaden. Diese Vorstellung passte einfach nicht in mein Weltbild und ich wollte sie viel lieber entkräften als bestätigen. Leider ist die Faktenlage erdrückend – WENN man sich die Arbeit macht und sich unvoreingenommen und breit informiert.
An dieser Stelle noch einmal ein Dankeschön für die übersichtliche Darstellung der logischen Fehlschlüsse. Sehr hilfreich…
@Commy,
Ich wäre sehr daran interessiert, ein oder zwei dieser zahlreichen wissenschaftlich fundierten Quellen betreffend Impfschädlichkeit kennenzulernen. Können Sie mir Quellen angeben? Besten Dank