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Samstags, halb zwölf in der grauen Industrie-Agglomeration von Zürich: Die Informationen auf diesem Werbeschild lassen folgende Schlüsse zu: Die betroffene … Read More
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Skepsis im Kleinen: Falsche Zitate – Einstein und das Sterben der Bienen
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Ihr Narren: Die Welt IST untergegangen!
Am oder um den 21. Dezember dieses Jahres hätte es so weit sein sollen: Das Ende des Planeten Erde (oder zumindest der Menschheit) sollte eingeläutet werden, ausgelöst durch eine Katastrophe kosmischer Dimension – ein unbekannter Planet Nibiru, Sonnenstürme, ein Polsprung, schwarze Löcher am CERN, Bibelcode, zur Not auch Nostradamus.
Die Prophezeihung über den nahenden Untergang wurde nicht allzu ernst genommen; nicht ohne Häme wurden etwa Doomsday-Parties veranstaltet, wurde die Theorie des Weltuntergangs im Maya-Kalender verlacht, und wurde nach dem 21. Dezember über den offenbar doch ausgebliebenen Weltuntergang berichtet.
Oh, wie sehr dieser Übermut, den ich selber auch mitgetragen habe, doch den Blick auf die Wahrheit verunmöglicht. Eines steht nämlich fest: Die Welt ist am 21. Dezember 2012 tatsächlich untergegangen. Die Zeichen, sie sind so klar, so unmissverständlich – wer diesen kleinen Text fertig liest, wird zum selben Schluss gelangen.
Die brutale Wahrheit
Wer einen Blick aus dem Fenster wagt, wird feststellen, dass eigentlich alles noch steht wie vor dem 21. Dezember. Es gab zwar den ein oder anderen Verkehrsunfall, die ein oder andere Naturkatastrophe, die ein oder andere gewaltvolle Ausschreitung, aber letztlich sind das alles Dinge, die am 21. Dezember keine statistisch auffällige Häufung oder sonstige Besonderheit erfahren haben. Richtig grosse, einschneidende Ereignisse, die eine Bedrohung für die gesamte Menschheit darstellen könnten, blieben offensichtlich aus.
Was meine ich nun aber, wenn ich im Titel dieses Blogeintrages schreibe, nein: schreie, die Welt sei doch untergegangen? Will ich nur Metaphern walzen und zum Schluss ein altkluges Fazit abgeben? Nein: Die Welt ist untergegangen.
Diese Schlussfolgerung mag schwer zu akzeptieren sein, und wird zunächst Angst auslösen. Die Wahrheit ist aber leider oft nicht sehr angenehm: Die Welt ist untergegangen. Das, was wir als Welt wahrnehmen, steht noch. Das bedeutet zwangsläufig, dass die Welt, die uns umgibt, nicht die tatsächliche Welt sein kann.
Die erste Reaktion auf diese Wahrheit, zumal von skeptischer Seite, ist eine fundamentale Ablehnung: Der spinnt! Das kann – das darf – nicht sein! Das widerspricht dem Lehrbuch-Wissen und ist verrückt!
Ich möchte versuchen, alle, die offen sind für neue, bisweilen schockierende Erkenntnisse, schrittweise an diese Wahrheit heranzuführen.
Naturheilkunde an der Universität Zürich: Wissenschaft unerwünscht?
Vor über zwei Jahren, im Juni 2010, habe ich einen Blogeintrag mit dem Titel «Universität Bern und ‹KIKOM›: Wissenschaft unerwünscht» geschrieben, in welchem ich die «KIKOM», die «Kollegiale Instanz für Komplementärmedizin», kritisiere. Dieser Blogeintrag war fundamentale Kritik an der KIKOM, weil dort nicht ergebnisoffene Wissenschaft betrieben wird, sondern kaum verschleierte Rechtertigungsarbeit für «komplementärmedizinische» Verfahren.
Der im Titel dieses alten Blogeintrages verwendete Ausdruck «Wissenschaft unterwünscht» war ein Stück weit Provokation, aber mehr noch Empörung ob solcher institutionalisierter, durch Steuergelder finanzierter Pseudowissenschaft. Nicht, weil es um Forschung zu Homöopathie, Anthroposophie, Neuraltherapie und weiteren wissenschaftlich problematischen Lehren geht, sondern, weil die wissenschaftliche Methode der kritischen Wahrheitssuche zugunsten der Bestätigung im Voraus definierter Glaubenssätze missachtet wird.
Dass ich nun ein weiteres Mal den Ausdruck «Wissenschaft unerwünscht» in einem Titel verwenden muss – wenn auch vorläufig mit einem Fragezeichen versehen – , schmerzt. Immer, wenn sich pseudowissenschaftliche Überzeugungen an Hochschulen einzunisten drohen, wenn also die einstigen Horte des Fortschrittes und der Aufklärung zu Brutkästen sich der Kritik verweigernden Ideen degenerieren, bleibt ein tiefsitzender Schmerz, da preisgegeben wird, was nicht preisgegeben werden darf.
Diese Entwicklung bahnt sich bei der Neubesetzung des Naturheilkunde-Lehrstuhls der Universität Zürich an: Edzard Ernst, ausgewiesener Experte für die evidenzbasierte Beurteilung alternativmedizinischer Verfahren, war Mitglied der Berufungskommission für die Neubesestzung des Lehrstuhls. Wie sueddeutsche.de berichtet, ist er es nicht mehr:
Mit Edzard Ernst wurde die Stimme der rationalen, evidenzbasierten Alternativmedizin (d.h., der evidenzbasierten Medizin) aus der Berufungskommission gedrängt – das verheisst wenig Gutes.